Mahnwache 24. Juli 17.51 Uhr: Protest gegen Zerstörung des Derzbachhofs von 1751 – Schutz historisch wertvoller Gebäude verbessern!

Am Freitag, 24. Juli, um 17.51 Uhr vor dem Pfarrhaus von Heilig Kreuz, Forstenrieder Allee 180, erinnert die Initiative Dorfkernensemble Forstenried an einen zermürbenden Kampf: den Kampf um die Rettung erhaltenswerter Münchner Baudenkmäler vor Investoren, die wichtige Zeugnisse früherer Zeiten entfernen, verändern, oder gleich alles komplett abreißen.

Für Denkmalschützer, aber auch für die Stadt insgesamt ist es ein herber Verlust: Der Derzbachhof von 1751 wird nach und nach vom Investor so verändert, dass wichtige Zeugnisse der Vergangenheit für immer verloren sind. Die Kornschütten in der Kornkammer, für deren Erhalt sich die Inititiative eingesetzt hatte, sind beispielsweise entfernt worden.

Der Protest richtet sich auch gegen die Genehmigung für die Entfernung des Klohäusls und der Futtertröge, gegen die Genehmigung für die teilweise Entkernung von Stall und Stadl und das Versetzen bzw. Entfernen von Fenstern, Türen und Wänden im ehemaligen Stall, die teilweise Zerstörung der Tennenauffahrt, den Einbau von Wohnungen in den Stadl und den Einbau eines WC in die ehemalige Schwarzküche.

Der Denkmalschutz hat keine Lobby. Er wird aufgeweicht. Typische und erhaltenswerte Gebäude werden durch geschichts- und gesichtslose Gebäude ersetzt. Ensembles werden verkleinert statt erweitert, schützenswerte Gebäude nicht unter Denkmalschutz gestellt. Denkmäler werden entstellt und bis zur Unkenntlichkeit umgebaut und überformt, so wie beim Derzbachhof.

Zu viele alte wertvolle Gebäude sind schon der laschen Auslegung der Denkmalschutzgesetze mit Genehmigung der Denkmalbehörden zum Opfer gefallen. Zu nennen sind hier z.B.:

  • Das Schusterbauernhaus in Riem, das größtenteils mit Beton ausgegossen und damit völlig entstellt wurde.
  • Auch die Villa in der Kohlbergerstr. 5 in Bogenhausen gibt es nicht mehr, nachdem die Stadt den Prozess gegen den Investor verloren hat und eine Abrissgenehmigung erteilt wurde.
  • In der Sichtachse von Schloß Nymphenburg sollen 150m-Türme entstehen. Der Nordflügel des Schlosses soll abgerissen werden. Hier soll für das Museum Mensch und Natur ein völlig unpassender Neubau entstehen, der keinerlei Rücksicht auf das Schlossensemble nimmt.
  • Ganz aktuell gefährdet ist die Gesamtheit des Laimer Schlössls: Hier soll eine Parkgarage für Autos in den wunderschönen Garten gebaut werden. Und wie so oft, durften das die ehemaligen Eigentümer nicht. Kaum ist aber ein Investor zugange, ist fast alles möglich!