Immer mehr Grünflächen und Bäume in München verschwinden, alles wird zugebaut. Das Bürgerbegehren ‚gegen maßlose Nachverdichtung‘ soll diese Entwicklung aufhalten. Am Mittwoch hat das Organisationsbündnis, getragen von München-Liste, Freien Wählern, ÖDP und zahlreichen Bürgerinitiativen, das Bürgerbegehren vorgestellt.
Das Sammeln von Unterschriften beginnt sofort. 34.000 sind notwendig. Sind diese erreicht, entscheidet der Stadtrat, ob das Bürgerbegehren zulässig ist. Wenn ja, kommt es zum Bürgerentscheid.
Andreas Dorsch von der München-Liste brachte es bei der Vorstellung des Bürgerbegehrens auf den Punkt: „Wir wollen eine Wende, weg vom quantitativen Wachstum hin zu einer qualitativen Entwicklung.“
Michael Piazolo, Stadtvorsitzender der Freien Wähler München und einer der Sprecher des Bürgerbegehrens, sagte: „München wird durch teure Neubauten immer weiter verändert, Grün- und Naherholungsflächen zubetoniert. Diese maßlose Nachverdichtung wollen wir so aber nicht weiter hinnehmen.“
„Weniger neue Gewerbegebiete bedeuten auch eine geringere Nachfrage nach Wohnraum und niedrigere Mieten“ erklärte Tobias Ruff, Stadtrat der ÖDP.
Großflächige neue Gewerbeansiedlungen sind nicht mehr erwünscht. Die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme im Nordosten von München sowie das sogenannte kooperative Entwicklungsmodell im Norden werden von dem Bündnis abgelehnt.
Gisela Krupski vom Forum Lebenswertes München betonte, dass das Verschwinden von Grün in München keineswegs unumgänglich sei.
Pro Einwohner soll ein Mindestwert von 32 Quadratmeter Grünfläche in München gelten. Im Jahr 2017 hatte der Stadt diese auf 20 Quadratmeter zurückgefahren. Die Geschossflächenzahl soll in durchgrünten Vierteln höchstens bei 0,5 liegen; derzeit sind es oft 1,0.
Andreas Dorsch von der München-Liste betonte bei der Vorstellung, es gebe planungsrechtliche Instrumente zum Erhalt von Grün, die die Stadt nur anzuwenden brauche. „Wir wollen Nachverdichtung nicht verbieten, sondern nur steuern“, machte er deutlich.
Hier finden Sie einen guten Bericht der AZ zum Bürgerbegehren.