‚Land unter‘ in der Fasanerie – Grundwasserstau erfordert Umdenken

4-teiliges Antragspaket im Stadtrat eingereicht

Dutzende Keller und Garagen stehen immer wieder oder sogar andauernd unter Wasser, Häuser werden in ihrer Substanz beschädigt, Eigentümer sind verzweifelt: Das hohe Grundwasser in Teilen des Münchner Nordens, insbesondere in der Fasanerie, zerrt an den Nerven der betroffenen Münchnerinnen und Münchner. Dirk Höpner, Stadtrat der München-Liste, hat dazu jetzt 4 Anträge gestellt (siehe RIS München).
Die Ausmaße des Problems dokumentiert die Hochwasserumfrage 2025 des alteingesessenen Vereins Fasanerie aktiv e.V. (212 Rückmeldungen), laut der

  • 62 % im Jahr 2024 Wasser im Haus hatten,
  • 72 % bereits mindestens einmal betroffen waren,
  • 84 % eine Verschlechterung durch zusätzliche Bebauung erwarten.

Das Gebiet der Fasanerie weist seit Jahren massive Probleme mit hohem Grundwasser und Überlastung des Entwässerungssystems auf. Konkret geht es um geringe Grundwasserflurabstände, unzureichende Versickerungsfähigkeit und eine hohe Sensitivität gegenüber zusätzlicher Bebauung.
Damit endlich etwas geschieht, um den Leuten zu helfen, hat Stadtrat Dirk Höpner (München-Liste) jetzt das folgende vierteilige Antragspaket im Stadtrat eingereicht:

  • Antrag Grundwasserprobleme Fasanerie 1: Verbindliche Berücksichtigung des hydrologischen Gutachtens für die Fasanerie bei sämtlichen Neubauvorhaben
  • Antrag Grundwasserprobleme Fasanerie 2: Sofortige Überprüfung des Bauvorhabens Hollerstraße 3 aufgrund von Risiken für Grundwasser, Entwässerung und Nachbarschaft
  • Antrag Grundwasserprobleme Fasanerie 3: Erstellung eines Bebauungsplans zur Steuerung von Versiegelung, Grundwasser und Entwässerung in hochwassergefährdeten Bereichen – Beginnend mit der Fasanerie
  • Antrag: Grundwasserprobleme Fasanerie 4: Verpflichtendes Verfahren zu hydrologischen Gegebenheiten und örtlichen Entwässerungsrisiken bei allen Neubauvorhaben

Stadtrat Dirk Höpner: „Das massive Grundwasserproblem betrifft große Gebiete im Münchner Norden. Die vielen Betroffenen stehen mit vollgelaufenen Kellern da. Sie haben nichts falsch gemacht. Anstatt ihnen zu helfen, wird das Problem durch noch mehr Bauprojekte, die den Grundwasserhaushalt stören, weiter vergrößert. Es muss komplett anders geplant werden, damit nicht die Nachbarn unter Wasser gesetzt werden!“

Die München-Liste fordert, dass die Stadtverwaltung beauftragt wird, für das Gebiet der Fasanerie ein verbindliches Verfahren einzuführen, das sicherstellt, dass bei allen Neubauvorhaben – unabhängig
vom gesetzlich festgelegten Prüfprogramm – die tatsächlichen hydrologischen Gegebenheiten sowie die örtlichen Entwässerungsrisiken verpflichtend geprüft und berücksichtigt werden.

Die Stadtverwaltung soll außerdem beauftragt werden, für alle hochwasser- und grundwassergefährdeten Gebiete Münchens ein stadtweites Konzept zur systematischen Überplanung mit Bebauungsplänen zu erarbeiten.

In ihrer Antwort vom 28.10.2025 auf den BA-Antrag 20-26/B 07687 hat die Stadtverwaltung explizit erklärt:
„Die effektivste Möglichkeit, die der Stadt München zur Verfügung steht, um eine großflächige Versiegelung zu verhindern und auf örtliche Entwässerungsprobleme einzugehen, wäre eine umfassende Überplanung des Stadtgebietes mit Bebauungsplänen.“

Diese Aussage bedeutet: Die bestehende Rechtslage gibt der Landeshauptstadt München ein wirksames Instrument an die Hand – sie nutzt es aber nicht.
Nur Bebauungspläne ermöglichen:

  • Begrenzung der Baumassendichte,
  • Steuerung von GRZ/GFZ,
  • Festsetzung der Gestaltung und Lage von Gebäuden,
  • verbindliche Vorgaben zur Oberflächenentsiegelung,
  • Vorschriften zur Regenwasserbewirtschaftung,
  • Klimaanpassungsmaßnahmen als planungsrechtliche Festsetzungen,
  • Schutz benachbarter Grundstücke vor hydraulischer Belastung.

Es gibt zahlreiche Beispiele, die das Problem illustrieren. Sprechen Sie Dirk Höpner bitte direkt an (Tel. 0171-8975697), wenn Sie für Ihre Berichterstattung Informationen dazu wünschen.

Ein aktuelles Vorhaben beispielsweise in dem Gebiet (Hollerstraße) ist so dimensioniert, dass es vor dem Hintergrund der bekannten massiven Grundwasserprobleme nicht nachvollziehbar erscheint, wie das Vorhaben – mit Keller, Erweiterung und erheblicher Versiegelung – ungeprüft die Genehmigungsphase erreichen konnte.